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Was machen Universitäten im Fediverse, wie zufrieden sind sie und wer fehlt? Das habe ich recherchiert und die 42 (sic!) größten deutschen Universitäten befragt.

Das Ergebnis als #Longread:
➡️ riffreporter.de/de/technik/hoc…

Kurzform zum Hören im DLF:
➡️ deutschlandfunk.de/x-frei-wie-…

Das wichtigste hier im 🧵1/13.

#WissKomm #Fediverse #Mastodon

Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)
Als Antwort auf Karl Urban

Anlass meiner Recherche war ein bold move des @KIT_Karlsruhe: Das hatte am 1.7. eine eigene Mastodon-Instanz gestartet, auf dem jetzt einzelne Institute, Forschungsgruppen eigene Konten einrichten können. Mittelfristig vielleicht auch Studis.

kit.edu/kit/202507-kit-launcht…

Eine schöne Idee, denn kommunizieren wollen ja nicht nur Pressestellen. Treibende Kraft dahinter ist @davidlohner.

🧵2/13

Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)
Als Antwort auf Karl Urban

Was machen die anderen deutschen Universitäten? Die Instanz des KIT ist die zweite, die im Umfeld einer Uni betrieben wird. Nur in Göttingen gibt es noch academiccloud.social/, die dort u.a. für die Uni und die Max-Planck-Gesellschaft betrieben wird.

29 der 42 Universitäten haben zumindest ein Konto auf Mastodon (69%). In Baden-Württemberg läuft das über den Landesdatenschutzbeauftragten (bawü.social), viele nutzen auch wisskomm.social des @idw_online .

🧵3/13

Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)
Als Antwort auf Karl Urban

Warum sollten Universitäten hier sein? Im Januar haben sich 60 Unis/Hochschulen bewusst von X/Twitter zurückgezogen: idw-online.de/de/news845520

Das sind in der Liste aber nicht alle: Vier Universitäten pflegen weiter ein Konto auf X. Mit der @tu_muenchen, der LMU und der Uni Hamburg gehören die zu den größten deutschen Hochschulen. Auch die Uni Magdeburg hat noch ein X-Konto. Aus Bayern und NRW fehlen besonders viele Unis auf Mastodon.

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Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)
Als Antwort auf Karl Urban

Warum haben 13 von 42 Unis kein Konto im Fediverse? Sie erwähnen finanzielle Ressourcen, und ein paar klassische Vorurteile: Mastodon sei technisch zu schwierig, sich eine Instanz auszusuchen, verstehe doch niemand, die Zielgruppe hier viel zu nischig.

Ironischerweise fehlt gerade eine Hochschule mit technikaffinem und nerdigen Publikum (RWTH Aachen) oder eine mit medienaffinen Studenten des Wissenschaftsjournalismus (TU Dortmund).

Aber kommen wir mal zu den Unis, die schon hier sind.

🧵5/13

Als Antwort auf Karl Urban

Ich wollte wissen: Wie zufrieden sind Unis mit dem Fediverse? Die Antwort war fast durchweg: unzufrieden. Die Reichweite ist mies, das Wachstum gering. Kommerzielle Netzwerke laufen viel besser: Insta, LinkedIn und Bluesky.

Wie groß ist die Reichweite der Unis? Laut dieser Liste haben gerade mal 12 Unis mehr als 1000 Follower: mastodon-listen.playground.54g…

Das ist verglichen mit X, aber auch Insta oder Youtube wenig, selbst wenn man unmoderierte Bots abzieht.

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Als Antwort auf Karl Urban

Ist es also Verschwendung, überhaupt ein Konto oder gar eine Instanz im Fediverse zu pflegen? Das kostet ja öffentliches Geld.

Interessant ist die @uniinnsbruck: Die hat eine Strategie für offene Wissenschaftskommunikation und eine Mastodon-Instanz. Es gibt Starterpack und eigenen Bot @SciHype, dazu die Strategie, wissenschaftliche Daten unter Creative Commons zu veröffentlichen, um damit öffentliches Wissen bei Wikidata und Wikipedia zu verbessern.

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Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)
Als Antwort auf Karl Urban

Der Gedanke hinter diesen unieigenen Mastodon-Instanzen ist: Man schafft die fehlende kritische Masse einfach selbst. Die @epfl macht das genauso – und erlaubt auch ihren Studierenden, Konten zu eröffnen. Die Instanz läuft erst ein paar Monate, aber die Pressestelle schrieb mir: bisher ist der Moderationsaufwand nahe null.

Und: In Innsbruck und Karlsruhe läuft der Instanz-Betrieb aus Bordmitteln. Die IT und die Öffentlichkeitsarbeit schaffen das ohne zusätzliche Kosten.

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@EPFL
Als Antwort auf Karl Urban

Würde sich etwas ändern, wenn nun die Hochschulen Instanzen starteten und Forscher und Studis an die Hand nähmen? Sicher nicht sofort. Aber es gibt etliche Forscherïnnen, die genau das von ihren Rektoraten schon lange fordern. Ich habe da nur einzelne befragt, aber diese Umfrage (zenodo.org/records/15582840 ) der @Bibliothecaris zeigt: Sogar außerhalb des Fediverse wünschen sich viele mehr Führung ihrer Hochschulen für freie soziale Medien.

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Als Antwort auf Karl Urban

Es geht auch darum, was Kommunikation bedeutet. Das wurde mir berichtet: Früher kommunizierten Journalisten und Pressestellen, während Forscherïnnen, wenn überhaupt, mal interviewt wurden. Heute kann jede Forscherin mit Erfahrung und Begabung selber posten. Aber wo? Kommerzielle Netzwerke unterliegen der #Enshittification und Schwurbel-Rechtsruck, das Fediverse schafft offene Räume. Quintessenz: Wer hier nur Pressemitteilungen teilt, nutze dieses Potential nicht.

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Als Antwort auf Karl Urban

Ein Einwand, der trotz des folgenden Disclaimers kommen wird: Mastodon ist nicht das Fediverse. Unis könnten Videos datenschutzfreundlich bei @peertube statt Youtube teilen, verschlüsselte Nachrichten über @matrix, @encyclia verbindet bibliographisch wichtige ORCID-Kennungen mit dem Fediverse. All das ist in kommerziellen Netzwerken nur eingeschränkt möglich – oder kann schon morgen durch neue Eigentümer oder wissenschaftsfeindliche Politik unterbunden werden.

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Als Antwort auf Karl Urban

Ich habe noch eine Bitte: Den Text bei @riffreporter stelle ich euch kostenfrei zur Verfügung. Teilen sehr erwünscht. Wenn es euch möglich ist, unterstützt diese großartige journalistische Genossenschaft bitte mit einem Solo-, Basis- oder Förderabo.

➡️ riffreporter.de/de/abo-bestell…

Vielen Dank! 💚 🙏🏻

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